Sackpfeife

Sackpfeife

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Sạck|pfei|fe 〈f. 19; Mus.〉 = Dudelsack

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Sạck|pfei|fe, die:
Dudelsack.

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I
Sackpfeife,
 
Dudelsack, Bock, polnisch und tschechisch Dụdy, russisch Dụda, italienisch Cornamusa, französisch Cornemuse [kɔrnə'myːz], spanisch Gạita, englisch Bagpipe ['bægpaɪp], ein volkstümlich, in Asien, Nordafrika und Europa seit dem 1. Jahrhundert verbreitetes Rohrblattinstrument, bei dem ein Sack (meist aus Tierhaut) als Windmagazin dient. Der Spieler bläst die Luft durch ein Anblasrohr in den Sack oder füllt diesen mittels eines Blasebalgs; die im Sack gespeicherte Luft wird durch den Armdruck in die Pfeife(n) gepresst und bringt diese zum Klingen. Typisch für die Sackpfeifenmusik ist der ununterbrochene Klang. Je nach Größe des Windmagazins kann der Sackpfeifer für eine gewisse Zeit singen, ohne sein Spiel unterbrechen zu müssen. Die Schallröhre hat ein einfaches oder doppeltes Rohrblatt und ist zylindrisch oder konisch gebohrt. Unterschieden werden Sackpfeifen mit und ohne Bordunpfeifen. Während in Asien bordunlose Sackpfeifen mit einfacher Melodiepfeife existieren, sind die andernorts gebräuchlichen Sackpfeifen dieses Typs mit doppelten Melodiepfeifen versehen. Die Sackpfeifen mit Bordunpfeifen haben in der Regel ein bis zwei Bordune und ein bis zwei Melodiepfeifen. Bei einigen Sackpfeifen sind der oder die »Stimmer« mit Vorrichtungen zur Tonhöhenänderung versehen, sodass während des Spiels die Borduntöne den melodischen Gegebenheiten angepasst werden können und eine komplizierte Mehrstimmigkeit entsteht. Sackpfeifen mit gedoppelten Melodiepfeifen ermöglichen zwei unabhängige Stimmen in engen Tonräumen, wobei Borduntöne hinzutreten können. - Sackpfeifen sind (außer der Musette) typische Hirteninstrumente. In Schottland wurde die Sackpfeife zum Symbol der nationalen Identität und fand Eingang in die Militärmusik Großbritanniens; von dort aus gelangte sie in die britischen Kolonien.
 
 
T. H. Podnos: Bagpipes and tunings (Detroit, Mich., 1974);
 F. Collinson: The bagpipe (London 1975);
 A. Baines: Bagpipes (Neuausg. Oxford 1979);
 M. Hofmann: Sackpfeifers Hb. Über den Umgang mit dem Dudelsack (41991);
 R. Ege: MacEges Lb. für den schott. Dudelsack (21993).
 
II
Sạckpfeife,
 
Berg am Ostrand des Sauerlands, Hessen, nördlich von Biedenkopf, 674 m über dem Meeresspiegel; Aussichtsturm, Sendeanlage.
 

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Sạck|pfei|fe, die: Dudelsack.

Universal-Lexikon. 2012.

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Synonyme:

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